Die Geschichte des Buechemer Dorfbrunnens

Im Jahre 1265 oder 1266 liess Graf Kraft von Toggenburg einen Bauern umbringen, um dessen Hof zu bekommen. Locher, der Bruder des getöteten Bauern, wollte sich am Grafen dafür rächen. Als Graf Kraft auf dem Weg zu einem Gerichtstag in Oberwinterthur war, lauerte ihn Locher in einer hohlen Gasse hinter einem Heuwagen auf und erstach ihn. Locher floh anschliessend auf seinem Pferd, wurde aber von den Dienern des Grafen verfolgt. Er überquerte die Thur und kam bis an den Hasen- oder Hüttwilersee. Hier brach sein Pferd vor Erschöpfung zusammen. Locher versteckte sich am Seeufer und deckte sich mit Laub zu. Die Diener des Grafen fanden ihn darum nicht, und so kam Locher in der nächsten Nacht davon.

 

Quelle: Gemeiner loblicher Eydgnoschafft Stetten Landen vnd Völckeren Chronik wirdiger thaaten beschreybung […], Johannes Stumpf

 

Zum Brunnen:

Im Brunnen sehen wir Locher, wie er sich im Schilf ins Wasser duckt. Die Frösche stehen für den Übernamen der Einwohner von Buch, „d’Buechemer Frösch“. An den Füssen der Sitzbank daneben findet man links die Jahrzahl 1265/66 und rechts das Einweihungsjahr 1984. Der Frauenfelder Bildhauer Peter Hotz, einst wohnhaft in Buch, hat den Brunnen geschaffen.